Wie oft höre ich von Menschen den Satz: „Keiner liebt mich“, „Meine Eltern sind nicht stolz auf mich“ und „Mein Chef wertschätzt mich nicht“. Viele scheinen zu erwarten, dass ihr Umfeld genau das tut – sie liebt, sie wertschätzt und sie akzeptiert, genauso wie sie sind. Mit allen Macken, Ecken und Kanten. Grundsätzlich ist daran auch nichts falsch. Ich selbst freue mich auch darüber, dass mein Umfeld dies mir gegenüber tut. Doch die Frage ist: Erwarte ich es von meinem Umfeld, oder freue ich mich über diejenigen, die es aus eigenem Antrieb tun, und akzeptiere, dass es da draussen auch ganz viele gibt, die es nicht tun? Denn auch das ist absolut in Ordnung. Man kann niemanden dazu zwingen, einen zu wertschätzen, zu mögen und zu akzeptieren.
Aber genau darin liegt meiner Meinung nach der Grund, warum viele Menschen unglücklich sind. Sie ERWARTEN es von ihrem Umfeld. Sie binden quasi ihre Mitmenschen auf den Stuhl und schreien sie an: „Du musst mich lieben/akzeptieren/wertschätzen.“ Warum? Weil sie es sich selbst gegenüber nicht tun.
Doch wenn ich eines mit Sicherheit weiss, dann ist es folgendes: Den Anfang musst du machen! Also setz dich doch mal in Ruhe hin und schreibe dir eine Liste mit 20 Dingen, die du an dir selbst wertschätzt, die du an dir selbst liebst, die du – auch wenn sie nicht ideal sind – akzeptierst (je 20 bitte)! Los, nimm den Stift und das Notizbuch und fang an…
Oder sind dir 20 zu viel? Vielleicht möchtest du mit 10 beginnen? Immer noch zu viel? Wie wäre es dann mit je 5?
Und wenn dir das dann immer noch zu viel ist, dann beantworte doch diese eine Frage: Wenn du nicht mal 5 Dinge auflisten kannst, warum du wertvoll und liebenswert bist und Eigenschaften hast, die zwar nicht zum Auf-eine-Plakatwand-Schreiben sind, aber dennoch okay findest und akzeptierst – warum sollte es da draussen irgendjemand anderes tun?
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